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Wehr Hartmannsdorf in der Spree 

AuftraggeberWasser- und Bodenverband „Nördlicher Spreewald“
OrtBrandenburg
Art der LösungWasserbau
ProjektartenNeubau
Kompetenzen

Das Hartmannsdorfer Wehr (Bauwerk 203a) bei Spree-km 173+423, unterhalb der Ortslage Lübben, im Stadtteil Hartmannsdorf, wurde 1938 mit einer Kahnschleuse in Betrieb genommen. In den Jahren 1984 bis 1986 wurden das Wehr und die Schleuse im Rahmen des Spreeausbaus unterhalb Hartmannsdorf rekonstruiert. Die Schleuse und das direkt anschließende 6 m breite Wehrfeld wurden dabei neu errichtet. Das 5-Feld-Wehr wurde nur teilweise erneuert.

Die gesamte Gründung stammt aus den 1930er Jahren. Laut einer durchgeführten Bauzustandseinschätzung waren am Wehr starke Schäden erkennbar. Die Betriebssicherheit der Wehranlage war nicht mehr gegeben. Als Fazit der Bauzustandseinschätzung wurde durch die Baudienststelle des LUGV Brandenburg ein vollständiger und kurzfristiger Ersatzneubau der Komplexanlage gefordert. Zudem war die ökologische Durchgängigkeit der Staustufe nicht oder nur stark eingeschränkt gewährleistet. Weiterhin war das baufällige Abschlagbauwerk mit anschließendem Durchlass (Bauwerk 203b), welches sich linksseitig des Hartmannsdorfer Wehres im Hartmannsdorfer Randgraben befindet, ebenfalls durch einen Neubau zu ersetzen, um dauerhaft die Wasserspeisung und somit die Bewirtschaftung für die angrenzenden Gebiete des inneren Unterspreewaldes sicherzustellen.

Im Zuge einer Variantenuntersuchung wurde verschiedene Standorte unter Beachtung der Aspekte des Denkmalschutzes und aller naturschutzfachlichen Belange betrachtet. Weiterhin erfolgte eine umfangreiche Recherche der Zuwegungsmöglichkeiten unter Beachtung der örtlichen Eigentumsverhältnisse. Im Ergebnis der Voruntersuchung wurde ein Ersatzneubau des Komplexbauwerkes (Bauwerk 203a) am gleichen Standort herausgearbeitet. Dabei wurde der Fischpass  rechtsseitig angeordnet. Die Kahnschleuse wurde auf der gegenüberliegenden Seite vorgesehen. Dazwischen liegt das 4-feldrige Wehr mit elektrifizierten Doppelschützverschlüssen. Das Abschlagsbauwerk mit anschließendem Durchlass (Bauwerk 203b) wurde ebenfalls durch einen Neubau am gleichen Standort ersetzt.

Technischen Daten – Komplexbauwerk 203a

Wehranlage:

  • 4 Wehrfelder a 9,50 m lichte Durchflussbreite
  • Wasserspiegelunterschied ca. 1,10 m bei Mittelwasser
  • Verschlusshöhe 2,45 m
  • Elektrifizierte Doppelschützverschlüsse
     

Schleuse:    

  • nutzbare Schleusenkammer 4 x 10 m (spreewaldtypisch)
  • zweiflügelige Stemmtore
  • mechanische Kurbelantriebe für die Schleusentore
     

Fischaufstiegsanlage:

  • nach DWA-M 509
  • Zielfischart Wels
  • Einfachschütz am Einlauf Oberwasser
  • 12 Becken
  • 13 Trennwände
  • Trennwände in Ortbetonbauweise
  • lichte Beckenlänge 4,80 m
  • lichte Beckenbreite 3,60 m
  • Schlitzbreite 70 cm
  • Dicke Sohlsubstrat 30 cm
  • Temporäre Bauwerke:
  • Bauzeitliche Kahnrolle/ Bootsrolle für Spreewaldkähne ausgelegt
  • zusätzlicher Windenantrieb
     

Einlaufbauwerk:

  • 1 Wehrfeld mit 2,50 m
  • Wasserspiegelunterschied ca. 1,10 m bei Mittelwasser
  • Doppelschützverschluss mit Tauchwand
  • Durchlass mit Auslauf:
  • Stahlrohr mit Durchmesser 1,60 m
  • Länge ca. 10,60 m
  • Spundwandeinfassungen im Auslaufbereich
  • Zuwegungen
  • Planung einer zweiseitigen Zuwegung
  • Zuwegung 1 von der Ortslage Hartmannsdorf über landwirtschaftliche Wege
  • Zuwegung 2 von der Landstraße bei der Ortslage Schlepzig über Forstwege
     

Das Projekte wurde in einer ARGE mit Planungsgemeinschaft Tief- und Wasserbau GmbH geplant und überwacht.

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