Pilotprojekt zur Entwicklung eines Risikomanagementsystem für Abfluss und Bodenerosion durch Starkregen im Rahmen des Public-Private-Partnership Projektes mit der Société Nationale des Autoroutes du Maroc (ADM) und der GIZ in Marokko.
Veranlassung und Projektziel
Aufgrund der sich verschlechternden klimatischen Bedingungen in Marokko ist eine Zunahme der Intensität von Stark-Niederschlagsereignissen zu erwarten. Infolgedessen nimmt das Risiko durch Überflutung und Bodenerosion für große Flächen in Marokko stark zu. Es werden neue Planungsinstrumente benötigt, die eine reproduzierbare Bewertung und Vorhersage des Bodenerosionsrisikos auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen ermöglichen.
Ziel des Projektes war die Entwicklung eines Risikomanagementsystems, um die Gefährdung durch Bodenerosion und Abfluss sowie die Anfälligkeit der Autobahninfrastruktur in Marokko bei Starkniederschlägen durch gezielte Schutzmaßnahmen in den betroffenen Wassereinzugsgebieten zu verringern.
Das Projekt wurde mit dem Ziel der Entwicklung eines landesweit übertragbaren Ansatzes exemplarisch in den beiden Pilotregionen Larache-Tanger und Fès-Taza durchgeführt.
Durchgeführte Arbeitsschritte und Ergebnisse
- Entwicklung eines mehrphasigen Konzeptes für die Implementierung des Erosionsrisikomanagementsystems an den marokkanischen Autobahnen (bestehend u.a. aus der Identifikation der Schutzziele, Durchführung einer Gefahren-, Vulnerabilitäts- und Risikoermittlung, Planung von Schutzmaßnahmen zur Risikominderung in den Wassereinzugsgebieten)
- Recherche, Akquise und Erhebung der erforderlichen Geodaten (Topographie, Starkniederschläge, Böden, Landnutzung, Landwirtschaft, Infrastruktur) unter Einbindung satellitenbasierter Produkte für eine landesweite Verfügbarkeit
- Ableitung der Wassereinzugsgebiete der Autobahnabschnitte
- Durchführung einer Analyse der Gefährdung durch Abfluss und Bodenerosion unter Verwendung des prozessbasierten Simulationsmodells EROSION-3D
- Identifikation von Hotspot-Bereichen mit einer besonders hohen Gefährdung
- Analyse der Vulnerabilität der Autobahninfrastruktur und deren Entwässerungssystem für Schäden durch Abfluss und Sedimenteinträge
- Ermittlung von besonders gefährdeten Flächen für eine vegetative Böschungsstabilisierung als Maßnahme zum Erosionsschutz und Risikominderung
- Capacity development und Knowhow-Transfer zur Operationalisierung des Ansatzes der Risikobewertung und zur Anwendung und Nutzung des web-basierten Risikomanagementsystems zur Erosionsminderung im Rahmen von Workshops, Seminaren, Trainings und Fachkonferenzen
Weitere Projektpartner waren die Agence National des Eaux et Forêts (ANEF) und die Agences de Bassin Versant (ABH) de Sébou und von Fès, INRA sowie Meteo Maroc.