Schulen im Wandel: IPROconsult realisiert innovativen Campus in Germering
Mit dem „Lernhauskonzept“ verfolgt die Stadt Germering bei München ein zukunftsweisendes Modell schulischer Architektur. Die IPROconsult-Niederlassung Geretsried plante dafür Sanierung und Erweiterung zweier Schulen – mit viel Tageslicht, durchdachter Raumstruktur und nachhaltiger Bauweise.

Maßgeschneiderte Lernwelten für die Grund- und Mittelschule
2015 begann die Planung, jetzt ist der neue Schulcampus in Germering Realität: In enger Abstimmung mit der Stadt entwickelte das Team von IPROconsult Geretsried ein Gebäudeensemble, das nicht nur pädagogische, sondern auch architektonische Maßstäbe setzt.
Herzstück des Projekts ist ein Erweiterungsbau für die Grundschule. In ihm finden zehn neue Klassenräume, drei Gruppenräume, eine Bibliothek, Garderoben und multifunktionale Innenzonen Platz. Über verspiegelte Lichtkamine gelangt Tageslicht bis in die tieferliegenden Lernzonen – ein Konzept, das Transparenz schafft und Energie spart. Die massive Bauweise mit Gründach und Photovoltaik erfüllt den KfW-55-Standard.

Architektur, die verbindet: Die „Betreuungsbrücke“
Ein markantes Element ist die sogenannte Betreuungsbrücke, die über zwei neue Sporthallen hinweg die Wittelsbacher Straße überspannt. In ihr sind Räume für Mittagsbetreuung, Personal und ein Familienstützpunkt untergebracht, inklusive großzügiger Dachterrasse. Die Brücke fungiert als neues Entrée des Schulgeländes und schließt den Innenhof der Mittelschule baulich ab.
Zunächst wurde sie als Interimslösung genutzt, um den Betrieb während der Sanierung der Mittelschule sicherzustellen. Auch dieses Bauwerk wurde in Massivbauweise errichtet und mit einer PV-Anlage ausgestattet.

Lernhaus-Cluster und Sichtachsen für die Mittelschule
Im dritten Bauabschnitt wurde die Mittelschule saniert und um ein modernes Lernhaus-Cluster erweitert. Die zentrale Aula verbindet beide Schulen. Rund um eine gemeinschaftlich genutzte Mitte gruppieren sich acht Klassen- und fünf Gruppenräume, ergänzt durch Teamzimmer, Sanitäranlagen und Lagerflächen. Eine neue Hausmeisterwohnung in Holzbauweise rundet den Dachbereich ab.
Der gesamte Campus ist durch einen durchgehenden Verbindungsgang strukturiert, der eine gezielte Sichtachse schafft. Farben unterstützen dabei die Orientierung: Grüntöne für die Grundschule, warme Rottöne für die Mittelschule.

Bau im laufenden Betrieb – und unter schwierigen Bedingungen
„Eine große Herausforderung war das Bauen im laufenden Schulbetrieb“, erinnert sich Projektleiterin Christine Albrecht. So wurde für die Kinder eigens eine Gerüstbrücke gebaut, um sicher zur Sporthalle zu gelangen. Die Schülerinnen und Schüler nahmen das Provisorium begeistert an – bot es doch einen spannenden Blick auf die Baustelle.
Zusätzlich erschwerten Pandemie, Materialknappheit und der Ukrainekrieg die Arbeiten. Mehrfach mussten Ausschreibungen aufgehoben werden, wirtschaftliche Angebote blieben aus. Doch trotz aller Hindernisse gelang es, das Projekt im vereinbarten Zeit- und Budgetrahmen umzusetzen – dank Förderung für die energieeffizienten Neubauten.

Vertrauen als Schlüssel zum Erfolg
49,6 Millionen Euro investierte die Stadt Germering in den neuen Campus – zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten. „Das Feedback der Lehrkräfte und Kinder war durchweg positiv“, sagt Christine Albrecht. Und: Die gute Zusammenarbeit geht weiter. 2024 wurde IPROconsult mit dem nächsten Bauabschnitt beauftragt – der Sanierung des Bestandsgebäudes der Grundschule.

