Bergbausanierung am Silbersee: Nachhaltige Stabilisierung mit modernster Technik
Um unkontrollierte Geländebewegungen am Silbersee, einem ehemaligen Braunkohletagebau in der Lausitz, zu verhindern, hat die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) eine seeseitige Rütteldruckverdichtung beauftragt. Ziel ist es, den See langfristig als sicheres Speicherbecken zu erhalten und in Teilbereichen eine touristische Nutzung zu ermöglichen. IPROconsult ist für die Bauüberwachung in diesem für die Lausitzer Seenlandschaft bedeutsamen Projekt verantwortlich.
Sicherung mit Erfahrung
Der Silbersee entstand in den 1960er Jahren durch die Flutung des Tagebaus Werminghoff II und ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet. Bereits zwischen 2012 und 2016 wurde die östliche Uferböschung erfolgreich gesichert. Aktuell wird der Friedersdorfer Strand für eine gefahrenfreie Nutzung vorbereitet.

Innovative Rütteldruckverdichtung
Die Arbeiten erfolgen mithilfe der sogenannten stopfenden Rütteldruckverdichtung (SRDV). Dabei wird vom Wasser aus eine vibrierende Rüttellanze in den Boden eingefahren. Durch schrittweises Anheben und Absenken wird der Boden verdichtet, während gleichzeitig Material eingebracht wird, um die Stabilität weiter zu erhöhen.

Präzision ist entscheidend
„Die Arbeiten werden zielgenau an jedem einzelnen Verdichtungspunkt durchgeführt. Die exakten Verdichtungszeiten und das kontrollierte Ziehen der Lanze aus bis zu 30 Metern Tiefe sind streng vorgegeben“, erklärt René Wilhelm, Bauüberwacher von IPROconsult. Eine unkontrollierte Injektion könnte Rutschungen unter Wasser verursachen – eine Gefahr, die es unbedingt zu vermeiden gilt.

Lehren aus der Vergangenheit
Das dramatische Ereignis am nahegelegenen Knappensee 2021, als eine Uferrutschung Verwüstungen verursachte, verdeutlichte die Notwendigkeit solcher Sicherungsmaßnahmen. „Die Welle, die dabei entstehen kann, lässt sich mit einem kleinen Tsunami vergleichen“, so Wilhelm. Die jetzigen Maßnahmen am Silbersee sollen genau solche Gefahren bannen und die Region dauerhaft sichern.

Blick in die Zukunft
Die Arbeiten werden für die Sommersaison 2025 unterbrochen und anschließend fortgesetzt. Bis Ende 2025 soll die Rütteldruckverdichtung vollständig abgeschlossen sein.