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Kultur- und Tagsungszentrum Illenau
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Denkmalgerechte Sanierung des Illenauer Herzstücks

Die Illenau in Achern ist ein Ort mit Geschichte. 1842 als Heil- und Pflegeanstalt errichtet, wurde das klassizistische Gebäudeensemble im Laufe der Zeit vielfältig genutzt. Heute dient es als Kultur- und Tagungszentrum. IPROconsult und das Schwesterunternehmen Heidelmann & Klingebiel übernahmen die denkmalgerechte Sanierung des zentralen Bauteils der Anlage.

Kapelle vor der Sanierung
Vor der Sanierung der ehemaligen Kapelle konnte man nur erahnen, welches Potenzial der Saal bieten würde.

Sanierung mit Respekt vor der Geschichte

Die Illenau in der badischen Stadt Achern wurde 1842 als Heil- und Pflegeanstalt nach den Vorstellungen von Christian Friedrich Wilhelm Roller errichtet. Ihre klassizistische Architektur und die 240 Meter lange Westfassade prägen bis heute das Stadtbild. Die Nutzungsgeschichte des Ensembles ist wechselvoll und birgt auch dunkle Kapitel: Während der Zeit des Nationalsozialismus war es Schauplatz sogenannter „Rassehygiene“-Verbrechen. Danach diente es den französischen Streitkräften bis 1994 als Kaserne.

Seit den 2000er Jahren wird das historische Ensemble schrittweise umgenutzt. 2021 erhielten IPROconsult und das auf Denkmalpflege spezialisierte Schwesterunternehmen Heidelmann & Klingebiel (H&K) den Auftrag, den zentralen Bauteil der Anlage umfassend zu sanieren.

Großer Saal mit Kinoleinwand
Großer Saal vor der Sanierung mit Kinoleinwand

Ein Sakralraum wird zum Saal

Die im Zentrum des Gebäudes befindliche ehemalige Kapelle war während der französischen Nutzung zum Kinosaal umgebaut worden. Im Zuge der Sanierung entstand ein flexibler Veranstaltungssaal mit Bühne, neuer Deckenstatik und modernem Hubboden, der sich in der Höhe anpassen lässt – je nach Nutzung mit Bestuhlung oder freier Fläche.

Zuschauerraum
Der Zuschauerraum wurde mit einem stufenweise höhenverstellbaren Hubboden ausgestattet.

 

Die rund sieben Meter hohen bleiverglasten Fenster in der ehemaligen Kapelle wurden ertüchtigt und erhielten auf der Innenseite eine isolierende Verglasung in einem filigranen Stahlrahmen, abgestimmt mit der Denkmalpflege.

Großer Saal in der ehemaligen Kapelle
Großer Saal in der ehemaligen Kapelle

Tragwerk, Technik und Barrierefreiheit

Aufgrund geänderter Erdbebennormen wurde die Decke zwischen Erd- und Obergeschoss vollständig neu eingezogen. Die Saalunterkonstruktion musste mit Stahlträgern verstärkt werden, wodurch sich im darunterliegenden kleinen Saal neue Möglichkeiten ergaben – inklusive mobiler Trennwand und Anbindung ans Foyer.

Kleiner Saal
Der kleine Saal erhielt eine komplett neue Decke und eine mobile Trennwand zum Foyer.

 

Das alte Treppenhaus wurde entfernt, um Raum für eine zentrale Freitreppe und barrierefreie Zugänge zu schaffen. In den benachbarten Gebäudeteilen befinden sich heute Foyerflächen, die Räume der örtlichen Musikschule sowie Künstlergarderoben und Nebenräume für den Veranstaltungsbetrieb.

Foyer
Vom Foyer gelangt man über eine große Freitreppe auf die Galerie im Obergeschoss.

Historie bewahren, Funktion ermöglichen

„Wir haben bei der Sanierung dieses historischen Bauwerks einen guten Mittelweg gefunden zwischen dem Denkmalschutz und den neuen Anforderungen an die Nutzung“, sagt Martin Fink, Geschäftsführer von H&K. Die alte Gebäudestruktur blieb ablesbar, wurde aber nicht nachempfunden.

Auch die Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde und den Fachplanern beschreibt das Team als konstruktiv. Joachim Kupfer, erfahrener Bauüberwacher aus Achern, sorgte für einen reibungslosen Ablauf.

Die ehemalige Kapelle von außen
Die ehemalige Kapelle von außen

Übergabe an die Stadt Achern

Im Oktober 2024 wurde der zentrale Bauteil der Illenau offiziell übergeben. Die Vertreter der Stadt zeigten sich bei der Eröffnung sehr zufrieden. Für IPROconsult und H&K ist das Projekt ein gelungenes Beispiel für denkmalgerechtes Bauen mit zeitgemäßer Nutzungsperspektive.

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