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Wir leben Generalplanung
InterviewLesedauer 6:55 Minuten
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Wir leben Generalplanung

Jörn Jacobs leitet den Geschäftsbereich Umwelt, Energie- und Fabrikanlagen, außerdem ist er Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Niederlassungen Leipzig und Riesa. Im Interview erläutert er Perspektiven und Lösungen, die IPROconsult für Kunden, Beschäftigte und Interessenten bietet.

IPROCONSULT IST WIRKLICH INTERDISZIPLINÄR AUFGESTELLT. WIR NENNEN UNS NICHT NUR GENERALPLANER, WIR LEBEN DIE GENERALPLANUNG, WEIL WIR DIE MANPOWER HABEN UND ALLE SPEZIALTHEMEN IM HAUS BESETZT SIND.

Interview mit Jörn Jacobs

Herr Jacobs, Sie leiten den Geschäftsbereich Umwelt, Energie, Fabrikanlagen, kurz UEFA, von IPROconsult. Wo setzen Sie hier die fachlichen Schwerpunkte?

Das Stichwort Umwelt ist für mich das Leitthema für die ganzheitliche Zusammenarbeit – gerade auch mit Blick auf die Zukunft. In den Jahren, seit es den Geschäftsbereich mit diesem Zuschnitt gibt, ist es gelungen, Projekte immer mehr schnittstellenfrei umzusetzen. Heute arbeiten wir über Standort- und Gewerkegrenzen hinweg – beispielsweise gemeinsam an der Umsetzung des Energiekonzepts „Braunschweig 2030“ oder der Fern-Erdgasleitung 442 mit den Kollegen des Geschäftsbereichs Infrastruktur, bei der wir als Generalplaner nicht nur die Trassen sondern auch die umweltfachlichen Belange geplant und in der Umsetzung betreut haben. Innovative Lösungen beschäftigen uns, wie die Arbeit an dem physikalischen Modell und Arbeitsinstrument Erosion-3D, mit dem die Bodenerosion qualitativ und quantitativ bei unterschiedlichen Szenarien abgeleitet werden kann. Oder die Entwicklung eines Langzeit-Energiespeichers, dessen patentierte Lösung wir jetzt erstmals in einem Pilotprojekt umsetzen.

Wie passt da die Fabrikplanung hinein?

Hier entwickeln wir nicht nur logistische Konzepte, Materialflussplanungen für die Fabriken oder Werksentwicklungen. Wir erreichten es, die geschaffenen Tools für weitere Aufgaben zu adaptieren und Standortentwicklungsplanung sowie strategische Planungen für den Rückbau kerntechnischer Anlagen anbieten zu können. Die ursprüngliche Fabrikplanung sehen wir heute beispielsweise im Kontext der Methode BIM auch als logistisches Konzept beispielsweise zur Ablaufsteuerung auf räumlich engen Baustellen.

Sie sind auch für diverse Niederlassungen verantwortlich: Wo liegen hier die Management-Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Für mich waren und sind stets drei Begriffe in der Zusammenarbeit im Haus und weit darüber hinaus besonders wichtig: Transparenz, Offenheit und Vertrauen. Diese Werte lassen sich nur erreichen, wenn wir stets an der Kommunikation untereinander arbeiten – sowohl intern wie auch mit den Kunden. Bei unzureichender Kommunikation leiden zuerst die Transparenz, dann die wahrgenommene Offenheit und letztlich das Vertrauen. Deshalb dürfen wir nicht nachlassen, uns auszutauschen, respektvoll zu diskutieren und gemeinsam nach den besten Lösungen zu streben. Dabei sollte das Management stets mit gutem Beispiel vorangehen. So ist es möglich, neue Lösungen in den Blick zu nehmen und sie gemeinsam über alle vermeintlichen Grenzen hinweg umzusetzen. Wenn wir es schaffen, bei Zusammenarbeit und Kommunikation neuronale Netze zu knüpfen, die miteinander agieren, können wir die Zukunft mit innovativen Ideen gestalten.

Dieses Jahr war für die gesamte Wirtschaft besonders. Was sind für Sie die Herausforderungen der nahen Zukunft?

Wir dürfen trotz Home Office und anderer Einschränkungen die innere Vernetzung nicht verlieren. Gegenseitiges Unterstützen und direkter Austausch sind essenzielle Bausteine für eine gesicherte Zukunft. Hinzu kommt, dass wir durch Corona und den teils extremen Umsatzrückgang in Teilen der Wirtschaft gelernt haben, dass wir breit aufgestellt bleiben müssen. So können wir konjunkturelle Schwankungen und Einbrüche in einzelnen Marktsegmenten ausgleichen. Trotzdem haben wir natürlich mit dem härteren Preiswettbewerb zu tun und mit dem Wegfall der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure in ihrer bisherigen Form. Wir werden unser Augenmerk auch weiter auf innovative Technologien lenken, wie künstliche Intelligenz, Digitalisierung oder BIM in 4D, 5D, 6D, … Krisen bieten aber immer auch die Chance für Neues: Wer hätte vor Corona gedacht, dass mobile Krankenhäuser ein Thema werden würden? Wenn wir über den Tellerrand blicken, Themen identifizieren und unser Netzwerk zum Umsetzen nutzen, können wir viel bewegen – für unsere Kunden und für die Gesellschaft.

Um das umzusetzen, braucht man viel Kraft. Wo sehen Sie die Stärken der IPROconsult und Ihres Geschäftsbereichs?

IPROconsult ist wirklich interdisziplinär aufgestellt. Wir nennen uns nicht nur Generalplaner, wir leben die Generalplanung, weil wir die Manpower haben und alle Spezialthemen im Haus besetzt sind: von Hoch- bis Tiefbau, von Tragwerks- bis Freianlagenplanung, von Denkmalpflege bis Verkehrsanlagen, von Umweltfachplanung bis Hydrogeologie, und, und, und. Wir sind früh eingestiegen in die Arbeit nach der Methode BIM und wir können heute sagen: Wir können’s! Im Geschäftsbereich UEFA inklusive der Beteiligungsgesellschaften bearbeiten wir mittlerweile mit 120 Beschäftigten unsere Projekte – interdisziplinär, schnittstellenfrei und standortübergreifend. Wir verfügen über ein hohes Innovationspotenzial und nutzen dieses beispielsweise für die vorhin genannten Projekte wie Erosions-Prävention oder Langzeit-Wärmespeicher.

Wo wird IPROconsult in fünf Jahren stehen?

Ich hoffe, dass wir dann noch stärker als gesamtdeutsches Unternehmen wahrgenommen werden mit noch mehr und breiter aufgestellten Standorten in den westlichen Bundesländern. Wir werden sicherlich neue Geschäftslösungen entwickeln, die Digitalisierung mit entsprechenden Prioritäten und Tools untersetzt haben. Mit unserem seit Jahren laufenden Prozess der Neuausrichtung treten wir bereits heute mit einem frischen Erscheinungsbild auf und werden positiv im Markt gesehen. Ich denke, wir sind jetzt schon gut aufgestellt und gewappnet – und ich bin mir sicher, dass wir in fünf Jahren noch stärker im Markt auftreten werden.

Wir leben Generalplanung

Gute Teile des internationalen Geschäfts sind in Ihrem Geschäftsbereich angesiedelt. Wie wollen Sie die weltweite Präsenz weiter ausbauen?

Wir haben in der Vergangenheit bereits spannende Projekte weltweit realisiert: Industrieweiterungsprojekte in China, Fabrikplanung für Akkuherstellung in Thailand, Untersuchungen der Auswirkungen des Klimawandels an den Nazca-Linien in Peru, Erosionsprävention in Indien oder Marokko aber auch Planungsprojekte mit unserer Schwestergesellschaft KWI in Österreich und Nigeria. Die Themen Umwelt, Energie und Infrastruktur sind treibende Faktoren im internationalen Geschäft. Mit unserer Expertise und Erfahrung aus mehr als 70 Jahren werden wir uns auch weiterhin global engagieren. Dabei werden jedoch weniger die konkreten Planungsprojekte als vielmehr das Consulting im Mittelpunkt stehen.

Für all die von Ihnen genannten Projekte und Innovationen brauchen Sie engagierte und kompetente Mitarbeitende. Wie überzeugen Sie junge und erfahrene Menschen gleichermaßen von den Vorzügen einer Arbeit bei IPROconsult?

Hochschul-Absolventen können wir für IPROconsult begeistern, weil wir fachlich als Generalplaner sehr breit aufgestellt sind, Innovationen treiben und spannende, große Projekte bearbeiten. Hinzu kommt ein sehr breites Spektrum an Sozialleistungen – von Kindergartenzuschuss über Jobticket bis zu flexiblen Arbeitszeiten und Home-Office-Lösungen. In Mitarbeiter-Gesprächen bekommen wir immer wieder ein positives Feedback zu Arbeitsklima und anderen „weichen Faktoren“. In meinem Geschäftsbereich spüre ich auch deutlich die hohe Identifikation mit dem Unternehmen. Während der Corona-Zeit wurde dies oft thematisiert – und sogar das Engagement der Geschäftsleitung für die Beschäftigten gelobt. Zurück zur Ausgangsfrage: Uns ist klar, dass wir viel in die Hochschul-Absolventen investieren müssen, bevor sie so produktiv und mit der Qualität arbeiten können, wie wir sie unseren Kunden versprechen. Aber dazu sind wir gerne bereit. So diskutiere ich fachliche und Zukunftsthemen nicht nur intern, sondern auch bereits gerne mit den Studenten der HTWK Leipzig, die immer wieder Kontakt zu uns haben als Werkstudenten und Deutschlandstipendiaten der IPROconsult. Natürlich suchen wir auch immer wieder erfahrene Mitarbeitende. Sie überzeugen wir meist mit der Qualität und Projektgröße, die wir als echter Generalplaner bieten können.

Sie nannten vorhin die für Sie wichtigen Punkte Transparenz, Offenheit und Vertrauen. Leben Sie diese Werte selbst?

Ich habe IPROconsult von der Pike auf erlebt und bin selbst im Unternehmen ein gutes Stück gereift. Ich habe gelernt, dass nur, wer authentisch ist und das von anderen Geforderte selbst lebt, ernst genommen wird. In meinem Leben habe ich zwei Sportarten sehr intensiv betrieben: Fußball und Marathonlauf. In der Ballsport-Mannschaft habe ich gelernt, dass man als Team auftreten muss, um Erfolg zu haben. Als Marathonläufer habe ich mir die nötige Ausdauer antrainiert, um zum Erfolg kommen zu können. Mit Teamgeist und Beharrlichkeit führe ich meinen Geschäftsbereich, treibe Projekte und Innovationen. Heute kann ich allen Beschäftigten der IPROconsult sagen: Euch muss klar sein, welche Entwicklungsmöglichkeiten wir bei IPROconsult bieten! Dabei soll jeder nach seinen Stärken am optimalen Platz eingesetzt werden. Wenn wir eine gute Kommunikation leben, wenn wir offen, ehrlich und transparent mit Kollegen und Kunden umgehen, dann steht uns die Welt offen. Unsere Kunden dürfen bei IPROconsult immer eine ehrliche Zusammenarbeit erwarten. Das lebe ich vor und dazu stehe ich.

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