Energetische Sanierung eines Kulturdenkmals
Der Andreas-Schubert-Bau ist eine Einrichtung der Technischen Universität Dresden und befindet sich auf dem Campusgelände am Zelleschen Weg 19 in Dresden. Das Gebäude wurde in den Jahren 1959/60 nach Plänen von Helmut Fischer und Heinz Stoll als moderner Universitäts- und Laborbau errichtet. Wegen seiner innovativen, seriellen, der klassischen Moderne verpflichteten Bauart steht es heute unter Denkmalschutz und ist ein eingetragenes Kulturdenkmal.
Baukonstruktion und Zustand
Das voll unterkellerte Gebäude wurde in klassischer Beton-Skelettbauweise errichtet. Die tragende Stützen-Riegel-Konstruktion ist außenliegend und tritt stark hervor, womit der Bau sein markantes Erscheinungsbild erhält. Die Außenwände der Büro- und Laborräume bestehen aus Leichtbetonfertigteilen, die an der Fassadenoberfläche eine gestaltprägende vertikale Wellenstruktur besitzen. In die Leichtbetonwände sind auf der Nord- und Südseite große asymmetrisch viergeteilte Fensterelemente eingebaut. Die nach Süden gerichtete Hauptfassade wurde mit außenliegenden Sonnenschutzelementen als Markisoletten aus filigranem Stahlgestänge ausgestattet.
Sanierungskonzept
Neben den notwendigen Reparaturen an der Betonkonstruktion war zur Verbesserung der bauphysikalischen Eigenschaften des Gebäudes ein Maßnahmepaket geplant, dass u.a. die Dämmung der Fassadenflächen umfasste. Dabei musste das äußere Erscheinungsbild des Gebäudeensembles in seiner Charakteristik aufgrund der Bedeutung als kulturhistorisches Zeugnis dieser Bau-Epoche zwingend erhalten bleiben.
Fassadendämmung
Das Erscheinungsbild der Fassade, sowohl in Struktur, als auch in der Tiefenstaffelung durfte nicht wesentlich geändert werden.
Zur wärmetechnischen Ertüchtigung der Außenfassade wurde auf alle zwischen die Tragstruktur eingebetteten Ausfachungen (ROWID-Wandplatten – Porenbeton auf Anhydrid-Basis) ein lediglich ca. 5cm starker, kalkhaltiger mineralischer, armierter Hochleistungs-Wärmedämmputz aufgebracht. Dieser Putz wurde an der Oberfläche mit derselben vertikalen Wellenstruktur und Schräganschnitten an den Ansätzen, analog der Bestandsoberfläche, versehen. Als Putzträger kam dabei ein punktgeschweißtes Wellnet-Drahtgitter aus rostfreien Stahldrähten zwischen denen sich eine perforierte, feuchtigkeitsabsorbierenden Pappe befindet, zum Einsatz. Dieses Gitter wurde auf der Bestandsoberfläche punktuell verdübelt. So konnte die neue Putzschicht vom Bestand abgekoppelt werden und eine Übertragung der vorhandenen Rissbildungen auf die neue Putzschicht vermieden werden. Als untere Abschlüsse wurden alle Verwahrungen über den Stahlbeton-Riegeln mit vorbewittertem Zinkblech erneuert. Der Anschluss an die Beton-Tragkonstruktion erfolgte in Form von dauerelastischen Fugen in Putzfarbe.